Mittwoch, 15. April 2009

Erfahrungsbericht

Was macht ein Deutscher, wenn man ihm ein 0,3 Bier und ein 0,5 Bier zum selben Preis anbietet? Er nimmt natürlich das größere. Was man, wie ich finde, auch leicht nachvollziehen kann, wenn es sich um die exakt gleiche Sorte handelt und das Gebräu dazu auch noch unverschämte 5 Euro kostet. In Deutschland kaum vorstellbar, aber auf der grünen Insel an der Tagesordnung. Fairerweise möchte ich erwähnen, dass das 0,3 er Getränk in der Flasche serviert wurde, während das Pint gezapft war. Verstehen konnte ich den Unterschied trotzdem nicht - die Kopfschmerzen am nächsten morgen allerdings schon.
Whaeva...wie der Ire sagt. Wir hatten viel viel blue Sky, dem man auf der Insel aber nicht viel Vertrauen schenkt. Sucht man hierzulande den Himmel nach Wolken ab, suchen die Iren nach blauen Flecken. Finden sie welche, schwören sie deren rasches Verschwinden herauf, womit sie überraschend oft recht haben. Die blauen Flecken rotten sich zwar manchmal zu größeren blauen Teppichen zusammen und scheinen ein bisschen Sonne auf das weite Grün herab, doch kaum hat man sich in Pose gebracht, schleichen ein paar hinterlistige Wolken ums Eck und trüben die Freude. Läßt man allerdings von Anfang an die Finger von "Gartenmöbel rausholen, Sonnencreme auftragen, Grill aufbauen, Tank Top anziehen", tut man es also den Einheimischen gleich, gelingt es meist die kurzen bluesky-Phasen optimal auszunutzen. Vielleicht verbrennen die Inselbewohner in südlichen Breiten auch deshalb so schnell, weil sie jedes Mal völlig überrascht sind, wie viele blaue Flecken sich hartnäckig aneinander reihen und stundenlang ungetrübt ausharren können. Abgesehen von den üblichen Irritationen bei Packungsgrößen, Lebensmittelpreisen und Rugby habe ich die Ostertage in Irland sehr genossen. Ich habe gelernt, dass man auf der Insel mit Hühnereiern zu Ostern nichts am Hut hat. Das gefärbte deutsche Hühner-Osterei existiert einfach nicht. Stattdessen produzieren alle namhaften Schokoladenmanufakturen eiförmige Gebilde in Übergröße als Frühlingsboten und Fruchtbarkeitssymbole. Immerhin werden auch sie vom Osterhasen persönlich im Garten versteckt. An Karfreitag haben die Supermärkte geöffnet, dürfen aber keinen Alkohol verkaufen. Ob dies jemanden davon abhält, an Karfreitag ein Bier zum Fisch zu trinken, weiß ich nicht, aber einen Versuch ist es Wert.
Ein völlig neues, innovatives Produkt begegnete mir in der Fernsehwerbung. Ein Deo von dove, dass den Achselhaarwuchs hemmt. Diese Erfindung löste in meinem Konsumentenhirn wahre Begeisterung aus. Vielleicht wird es bald auch eine Lotion geben, die den gleichen Effekt an anderen Körperstellen hat. Ich fände das genial - wenn es klappt und nicht stinkt. Ich weiß auch nicht, was das mit Irland oder mit Ostern zu tun hat, aber meine Begeisterung war einfach so groß, dass ich sie gerne teilen möchte.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ja und klappt's jetzt mit den haaren?

Chikatze hat gesagt…

besagtes deo durfte ich für "trnd" testen... ;) habe von achselhaarwachstumshemmung nix bemerken können, ehrlich gesagt. tss. ;)

claribu hat gesagt…

gut, daß du das sagst. ich war echt versucht, das zeug zu kaufen und auszuprobieren. Ich lass es lieber und träume mal weiter davon, dass jemand mal eins erfindet, das funktioniert.