Donnerstag, 19. August 2010

Die Gay Games sind vorbei

Die VIII. Gay Games Cologne 2010 sind vorbei. Offiziell. In den Herzen und in den Köpfen vieler Menschen, die in der WOche vom 31.07.-07.08. in Köln waren und in irgendeiner Weise etwas mit den Kölner Gay Games zu tun hatten, wabern die Erlebnisse sicher noch heftig auf und ab. So viele Emotionen und Eindrücke auf ein paar Tage (und selbstverständlich auch Nächte) komprimiert, das wird man so schnell nicht los. Will man ja auch nicht.
Noch mal schnell die Fotos anschauen, das Video von der Opening laden oder, naja, Taylor Daynes Hymne "Facing a miracle" anhören. Als Klingelton meines Handys sollte der Ohrwurm eigentlich sitzen, aber jetzt ruft ja keiner mehr an. Die Gäste aus aller Welt haben Köln inzwischen verlassen, die Volunteers haben sich aus ihren orangefarbenen Signalshirts gepellt und das Orga-Team ist auf eine überschaubare Größe zusammen geschrumpft. Immerhin gibts noch Rechnungen abzuheften, Material
einzusammeln, Ergebnisse hochzuladen, Mails zu beantworten und allerlei Gedöhns zu erledigen.
Ich für meinen Teil werde wohl bis Ende des Jahres einen großen Teil der Webseite (http://www.games-cologne.de) einstampfen und das Teil auf ein überschaubares Portal zusammenschrumpfen.
Ach, die gute Webseite. Fast 2,5 Jahre lang sind wir Seite an Seite gegangen, haben uns geliebt und gehasst und sind aneinander gewachsen. Während unserer ersten Begegnung lief noch das Champions-League Endspiel Liverpool - Chelsea. Ein Ereignis aus längst verblassten Zeiten. Während der Fussball-EM 2008 habe ich Seite um Seite der Sportarten mit Inhalt gefüllt. Nahezu 150 Seiten
(in deutsch und englisch) kamen da zustande, und Deutschland zog ins Finale ein. Zum offiziellen Startschuss der Registrierung fuhr ich nach Köln und startete am gleichen Wochenende noch beim Kölner Halbmarathon. Neben all dem vielen Sitzen bin ich immer fleissig gelaufen, so dass es am 26. September nach Berlin zum Marathon geht.

Hatte an dieser Stelle begonnen, mühsam die Stunden zusammen zu rechnen, die in all der Zeit für die Gay Games drauf gegangen sind. Das Ergebnis sah mir dann aber zu bürokratisch aus. In Zahlen lässt sich das alles gar nicht ausdrücken. Vor allem, das, was ich persönlich hinzugelernt habe, die Menschen, denen ich begegnet bin und die Emotionen, die ich durchlebt habe, lassen sich nicht
quantifizieren.

Was mir bleibt ist ein Gefühl von sehr tiefer Zufriedenheit und Stolz, dabei gewesen zu sein. Jedem, der nicht dabei war, lässt sich das sehr schwer vermitteln. Doch zum Glück kommen ja noch genug Möglichkeiten, ähnliche Erfahrungen selber zu sammeln und sich sein ganz persönliches Urteil zu bilden.
Ein paar kleine Dinge möchte ich allerdings doch gerne aufzählen. Dinge, die ich seit einem geschätzen Jahr (und z.T. auch seit noch viel längerer Zeit) mal wieder gemacht habe bzw. die mir seit längerem mal wieder passiert sind - oder auch nicht:

- Ich habe die Fenster in unserer Wohnung geputzt (JA!!!)
- Ich habe an einem Wochenende länger als bis 9:00 Uhr geschlafen (sogar bis 9:30 Uhr)
- Ich hatte kein einziges "To-Do" als ich abends nach Hause kam
- Nicht eine einzige E-Mail erreichte mich in den letzten 24 Stunden
- Das von mir gebackene Bananenbrot schmeckte nicht nur mir
- Während des Telefonats mit meiner Mutter habe ich nicht parallel an der Webseite gebastelt
- Ich habe kein einziges "Innen" an ein Wort gehangen
- Mein Photoshop hat seit 3 Wochen keine nackte-Oberkörper oder nackte-Popo-FLyer mehr
bearbeitet

- ich habe meine Paypack-Punkte gegen eine Prämie eingelöst (okay, waren nicht so viele und es gab
nur ein Duschradio)